Affiliate-Marketing

Grundlagen und Wissenswertes zum Thema

Der Kanal Affiliate-Marketing ist für viele Online-Shops fester Bestandteil im Online-Marketing-Mix. Dafür sprechen nicht nur effektive Abrechnungsmodelle mit transparenten Kosten, sondern auch geringe Streuverluste durch professionelle Vertriebspartner. In diesem Überblick wird auf das Thema Affiliate-Marketing näher eingegangen. Zusätzlich gibt es noch einen FAQ-Bereich, um Fragen kurz und knapp zu beantworten.

Affiliate-Marketing Definition

Affiliate-Marketing lässt sich als eine Vertriebsart im Internet definieren, bei der ein Anbieter seinen Partnern erfolgsbasierende Provisionen zahlt. Der Anbieter wird auch Händler, Advertiser oder Merchant genannt – der Partner hingegen Affiliate, Publisher oder Vertriebspartner. Sie arbeiten im Rahmen eines Affiliate-Programms beziehungsweise Partnerprogramms zusammen. Häufig ist ein Affiliate-Netzwerk dazwischen geschaltet.

Historie – die Ursprünge des Affiliate-Marketings

Die Ursprünge reichen bis in die 1990er Jahre zurück. Als Vorreiter sind die Unternehmen CDNow (1994) und Amazon (1996) zu nennen. Sie hatten maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des Affiliate-Marketings. Denn sie boten ihren Mitgliedern an, für Produkte zu werben, die es in ihren Online-Shops zu kaufen gab. Bei erfolgreicher Vermittlung zahlten sie eine Vermittlungspauschale bzw Provision.

Amazon arbeitete mit einer speziellen Tracking-Methode. Anhand eines Verweises, englisch “referrer”, konnte man ermitteln, woher ein Käufer kam. Sprich, welcher Partner den nachfolgenden Kauf initiierte. An diesem Grundprinzip hat sich bis heute nichts geändert. Amazon betreibt derzeit das weltweit größte Partnerprogramm.
Zu den ersten kommerziellen Affiliate-Netzwerken gehörten Linkshare und BeFree (heute CJ Affiliate by Conversant).

Vorteile eines Partnerprogramms

Eigentlich ist jene Art der Vermittlung eine Rückbesinnung auf längst etablierte Vertriebskanäle im Geschäftsalltag. Jeder Publisher erwirtschaftet über den Absatz von Produkten Umsatz. Doch es gibt einen großen Unterschied. Das heutige Affiliate-Marketing ermöglicht, dass einerseits jeder Advertiser ein Partnerprogramm aufsetzen und andererseits jeder Internetnutzer ein potenzieller Vertriebsmitarbeiter werden kann. D. h. Sie als Onlineshop-Betreiber profitieren davon, dass ihre Produkte auf tausenden Webseiten oder Social-Media-Kanälen beworben und verkauft werden können. Sie zahlen nur, wenn es zum tatsächlichen Kauf kommt. Auch den sogenannten Branding-Effekt, der für eine Markenbildung relevant ist, sollte man nicht unterschätzen.

Damit liegen die relevanten Vorteile von Affiliate-Marketing auf der Hand: Durch risikoarme Abrechnungsmodelle entstehen mess- und skalierbare Kosten. Die professionellen Affiliates sorgen für geringe Streuverluste und platzieren Ihre Produkte nah am Kunden und damit direkt am Ort des Einkaufs – englisch “Point of Sale, PoS”.

Zusammenfassung der Vorteile

  1. Mehr Sichtbarkeit bekommen
  2. Die richtige Zielgruppe erreichen
  3. Die eigenen Verkäufe steigern

Alle Mitspieler im Affiliate-Marketing: Publisher, Advertiser und Netzwerke

Affiliate-Marketing ist ein dynamisches Konstrukt mit drei Teilnehmern. (1) Der Advertiser stellt Produkte oder Dienstleistungen zur Verfügung. Diese werden über einen Onlineshop oder eine entsprechende Webseite angeboten. (2) Der Affiliate bewirbt entsprechende Kategorien oder einzelne Produkte. Mögliche Varianten neben der konventionellen Einblendung von Werbebannern sind u.a. Webseiten mit Klickaufforderung, Bonussysteme, Social-Media-Beiträge oder der Versand von Newslettern. (3) Schließlich gibt es als dritten Teil noch das Affiliate-Netzwerk. Es bietet eine Plattform, auf der sich die Affiliates für ein Partnerprogramm bewerben können. Das Netzwerk stellt ebenfalls Tracking-Technologie, finanzielle Abwicklung und Statistiken zur Verfügung. In Deutschland zählen Awin, Belboon und TradeDoubler zu den bekanntesten Netzwerken.

Übersicht Affiliate-Netzwerke im deutschsprachigen Raum

Die folgende Liste zeigt alle wichtigen Affiliate-Netzwerke im deutschsprachigen Raum in alphabetischer Reihenfolge. Zusätzlich sind Daten wie Gründungsjahr und Hauptsitz in Deutschland vermerkt.

  • AdCell, 2003, Berlin
  • Awin (ehemals Affilinet und Zanox), 2000, Berlin
  • Belboon, 2002, Berlin
  • CJ Affiliate by Conversant, 1998, München
  • Daisycon, 2000, Berlin
  • FinanceAds, 2006, Berlin
  • RetailAds (ehemals Retailerweb), 2008, Nürnberg
  • Superclix, 1997 – 2022, Freiburg
  • TradeDoubler, 1999, München
  • TradeTracker, 2004, Berlin
  • Webgains, 2006, Nürnberg

Abrechnungsmodelle im Affiliate-Marketing

Im Affiliate-Marketing ist es üblich, erfolgsbasiert zu arbeiten. Für den Publisher heißt das: Nur wer erfolgreich vermittelt, kann Provision verlangen. Und für den Advertiser: Nur wenn ein Produkt tatsächlich vermittelt wurde, muss er Provision zahlen. Im Laufe der Zeit haben sich folgende Konditions- bzw. Abrechnungsmodelle etabliert.

  • PPC bedeutet „Pay per Click“. Für jeden Klick auf ein Werbemittel erhält der Publisher eine Vergütung.
  • PPL steht für “Pay per Lead”. Ein Lead ist der Datensatz aus einer Einmalaktion, wenn sich ein Nutzer beispielsweise bei einem Online-Shop registriert oder einem Newsletter anmeldet.
  • PPS heißt „Pay per Sale“ und orientiert sich am direkten Kauf eines Produkts. Ausschlaggebend ist der Wert des Warenkorbs. Der Publisher erhält einen bestimmten Prozentsatz davon als Provision.
  • PPI ist die Abkürzung für „Pay per Install“ und greift, wenn eine Software, eine App oder eine Toolbar auf einem Endgerät installiert wird.

Eine beliebte Variante waren Kombi-Modelle. Dazu wurden beispielsweise PPC („Pay per Click“) und PPL als Gesamtvergütung angeboten. Der Publisher wurde für einen Klick auf das Werbebanner und zusätzlich für den erfolgreichen Lead belohnt. Ob diese Herangehensweise noch Bestand hat, muss von Fall zu Fall geklärt werden. D.h. jedes Affiliate-Programm ist genau zu prüfen, welches Abrechnungsmodell am besten passt.

Attributionsmodelle

Attributionsmodelle hängen stark mit den bereits beschriebenen Abrechnungsmodellen zusammen. Dabei bewertet man die unterschiedlichen Kontaktpunkte (Touchpoints) während der Customer Journey – also innerhalb des Kaufprozesses eines potentiellen Kunden. Die Vergütung wird abhängig vom gewählten Modell aufgeteilt. Zu den fünf geläufigen Attributionsmodellen zählen:

Das „Last Touchpoint Modell“ bedeutet, dass jener Publisher die volle Provision erhält, der für den letzten Kundenkontakt verantwortlich ist. Dabei handelt es sich um das traditionelle Last-Cookie-Wins-Prinzip.

„First Touchpoint Modell“ heißt, dass der Publisher vergütet wird, der den ersten Kontakt erstellt. Das Modell ist ideal für schnellen Traffic- und Branding-Aufbau.

Das „Lineare Modell“ beachtet alle beteiligten Touchpoints gleichermaßen und zahlt die Publisher einheitlich aus.

Das „Time Decay Modell“ orientiert sich am Zeitpunkt des Kaufs beziehungsweise der Conversion. Dieser Touchpoint wird höher gewichtet als ein Kontakt, der zeitlich weiter zurückliegt.
Beim „Position Based Modell“ werden häufig der erste und der letzte Kontaktpunkt priorisiert und alle anderen Touchpoints linear bewertet.

Das „Benutzerdefinierte Modell“ gewichtet die einzelnen Touchpoints individuell. Als Basis können eigene Daten und Erfahrungen herangezogen werden.

Messen, Konferenzen und Veranstaltungen zum Thema Affiliate-Marketing in Deutschland

Neben den großen internationalen Affiliate-Konferenzen, wie beispielsweise London Affiliate Conference (Großbritannien), LeadsCon Las Vegas (USA), Affiliate Summit East in New York (USA) oder AM Days in San Francisco (USA) finden auch zahlreiche Veranstaltungen in Deutschland statt. Hier lassen sich nicht nur aktuelle Trends erfahren, sondern auch wichtige Geschäftskontakte knüpfen. Die folgende Auswahl zeigt die Höhepunkte der letzten Jahre in alphabetischer Reihenfolge:

  • Affiliate Conference, München
  • Affiliate NetworkXX, München
  • Affiliate Bash, Hamburg
  • dmexco, Köln
  • Internet World Expo (Moonova), München
  • OMR (Online Marketing Rockstars), Hamburg
  • OMBash, Berlin
  • TactixX, München
  • ThinkTank (awin), Berlin

Im folgenden Abschnitt haben wir die wichtigsten Begrifflichkeiten zum Thema Affiliate-Marketing noch einmal als FAQ-Punkte kompakt zusammengefasst.

FAQ Affiliate-Marketing

Was ist Affiliate-Marketing?

Es handelt sich um eine Disziplin im Online-Marketing, bei der ein Publisher eine Vergütung vom Advertiser erhält, wenn er erfolgreich arbeitet. 

Kontakt zu uns

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findest du unter dem Menüpunkt Kontakt.